Jetzt besser mit dem Rad in die Altstadt
(ig) Wozu eine halbe Stunde in der Ettlinger Innenstadt nach einem Parkplatz suchen, wenn man sie mit dem Fahrrad in zehn Minuten erreichen kann? Der ADFC Ettlingen rät Besuchern der Altstadt zum Umsteigen aufs Rad - und gibt Tipps für die Anfahrt!
Vergnügungssteuerpflichtig war es nie, mit dem Auto die Ettlinger Altstadt anzusteuern. Relativ leicht hatten es bisher immer noch diejenigen, die ihren Wagen kurzerhand im Parkhaus am Neuen Markt abstellten. Doch auch das ist für die nächsten Monate vorbei: Das Parkhaus wird wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten ab 1. März bis mindestens zum 15. Juni geschlossen. Die Parkplatznot, der Suchverkehr und die dafür nötige Zeit wird rund um die Altstadt daher für alle Autofahrer erheblich zunehmen.
Gute Gelegenheit, das Fahrrad als Alternative auszuprobieren, findet Johannes Kloppenborg, Sprecher des ADFC Ettlingen. "Zwar ist die Anbindung der Altstadt für Radfahrende noch nicht überall optimal. Trotzdem wird es sich für die meisten in einem Umkreis von zehn Kilometern lohnen, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad in die Ettlinger Innenstadt zu kommen."
Parkmöglichkeiten für Fahrräder bietet Ettlingen im Gegensatz zu Autoparkplätzen in ausreichender Zahl. Abstellplätze finden sich zum Beispiel in der Kronenstraße, am Neuen Markt, in der Albstraße an der Einfahrt zur Schillerstraße oder am Stadtbahnhof.
Zudem ist die gesamte Ettlinger Fußgängerzone für Radfahrer freigegeben. "Dort sollten Radfahrende aber unbedingt auf Fußgänger Rücksicht nehmen, um Konflikte zu vermeiden", rät Johannes Kloppenborg. "Das gilt besonders mittwochs und samstags am Vormittag, wenn in Ettlingen Markt ist."
Aus Rüppurr und von Bruchhausen
Um die Ettlinger Altstadt zu erreichen, bieten sich von fast überall her brauchbare Routen an. In Nord-Süd-Richtung fahren Radler durchgehend bequem auf ausgewiesenenen Radwegen. Sowohl aus Richtung Rüppurr vom Seehof oder entgegengesetzt aus Bruchhausen kommend stehen auf der gesamten Strecke eigene Spuren oder Wege zur Verfügung. Aufpassen müssen Fahrradfahrende allerdings am Kreisel am Lauerturm. Dass Radler hier stets Vorrang genießen, wird von Autofahrern des öfteren ignoriert.
Von Ettlingenweier
Von Ettlingenweier erreichen Radfahrende die Ettlinger City ideal über die wenig befahrene Scheibenhardter Straße. Dort können sich Radfahrer sogar aussuchen, ob sie die Fahrt auf der Straße oder auf dem Fußweg bevorzugen, der ebenfalls für Fahrräder freigegeben ist. Der ADFC rät hier jedoch dazu, auf der Straße zu fahren. Auf dem Fußweg dürften Radler - da es sich eben nicht um einen Radweg handelt - eigentlich nur im Schritttempo fahren. Sie müssten Fußgängern dort zudem stets den Vorrang lassen und dürfen sie auch nicht "aus dem Weg klingeln".
Aus Ettlingen West
Auch aus dem Wohngebiet Ettlingen West ist die Altstadt per Rad binnen weniger Minuten zu erreichen. Radler mit Nerven aus Stahl nehmen kurzerhand den schmalen Schutzstreifen entlang der Rheinstraße, um in die Innenstadt zu kommen. Sie müssen hier jedoch damit rechnen, dass überholende Autofahrer den vorgeschriebenen seitlichen Mindestabstand von 1,50 Metern so gut wie nie einhalten. Wer es etwas ruhiger und weniger verkehrsreich mag, fährt gemütlich den kombinierten Fuß- und Radweg an der Alb entlang. Das letzte Teilstück bis zum Neuen Markt lässt sich nach Querung der Scheffelstraße durch die ruhige Mühlenstraße zurücklegen.
Vom Albtal kommend
Aus Richtung Norden kommen Radfahrende ebenfalls weitgehend über Radwege in die Ettlinger Innenstadt. Zum Beispiel über den durchgehenden Radweg vom Bahnhof Busenbach entlang der Pforzheimer Straße. Biegt man von dort in die Albstraße ein, hat man das Zentrum schon erreicht. Dieser Weg ist jedoch innerhalb der Stadtgrenzen mit Vorsicht zu genießen: An zahlreichen Ein- und Ausfahrten lauern für die eigentlich vorfahrtberechtigten Radfahrenden erhebliche Gefahren. Alternativ kann man aus dem oberen Albtal kommend auf den Graf-Rehna-Weg ausweichen und das letzte Stück zur Altstadt auf der Schöllbronner Straße zurücklegen.
Aus den Höhenstadtteilen
Von Schöllbronn fahren Radler auf dem Radweg parallel zur Straße bis zum Ortseingang von Spessart und kurz vor der Einmündung der Hauptstraße nach links in den Wald und über die alte Steige - Vorsicht, steil - vorbei am Schützenhaus oder St. Augustinusheim hinunter nach Ettlingen, wo man nahe des Albgaubads aus dem Wald kommt. Zurück kann die Fahrt ohne elektrische Unterstützung etwas anstrengend sein.
Von Schluttenbach kann man auf direktem Weg, der Verlängerung der Langen Straße, hinunter fahren und am Kreisverkehr rechts durch Ettlingenweier. Es ist auch möglich, bereits vor dem Kreisverkehr nach rechts in die Ettlinger Straße abzubiegen und so Ettlingenweier mehr oder minder geradlinig zu durchfahren, bis man auf die Scheibenhardter Straße stößt. Verkehrsärmer geht es, wenn man nach dem Ortsausgang von Schluttenbach und noch vor dem Waldrand rechts auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg abbiegt, der zunächst etwas steil ansteigt. Hat man die Höhe erklommen, kann man oberhalb von Schöllbronn die Aussicht genießen und Richung Spessarter Funkturm in der Nähe des Ortseingangs von Spessart fahren.
Aus anderen Orten
Wer weiter entfernt von Ettlingens Kernstadt wohnt, sucht sich die ideale Fahrradroute am besten im Internet oder mit einer Smartphone-App. Google Maps zu benutzen ist da allerdings weniger ratsam. Einen besseren Überblick bietet die Seite opencyclemap.org. Routen von Haustür zu Haustür kann man dort jedoch nicht planen. Das geht aber zum Beispiel auf den Seiten bikemap.net oder naviki.org, die sich jeweils die Daten von opencyclemap zunutze machen. Die Portale bieten beide auch eine kostenlose App für Android und iPhone an, die dann sogar die Navigation für unterwegs möglich machen.