Beim 1. Schrauber-Markt haben alle gewonnen

(ig) 30 Kunden mit Fahrrädern ausgestattet, einen stolzen Betrag für einen guten Zweck eingesammelt, Räder vor Dieben geschützt und neue ADFC-Mitglieder gewonnen – vom 1. Schrauber-Markt hatten alle was. Sogar Ettlingens Oberbürgermeister Arnold.

Beim Schrauber-Markt codierte der ADFC Ettlingen Fahrräder
Johannes Kloppenborg, Andreas Tautz und Wolfgang Neubauer (v. re.) vom ADFC codierten Fahrräder, zum Beispiel das von Werner Schneider (li.) aus Ettlingen © Ingo Günther

Die Schrauber*innen von Arbeitskreis Asyl und ADFC Ettlingen waren eine halbe Stunde vor der Öffnung noch dabei, die aufgearbeiteten Fahrräder aus dem Keller zu holen und mit Preisschildern zu versehen, da warteten vor dem Eingang zum Jugendzentrum "Specht" schon die ersten Kunden, um ein Schnäppchen zu ergattern.

Kein Wunder! Denn was das Schrauber-Team angekündigt hatte und wahr machte, konnte sich wirklich sehen lassen. Dutzendweise gebrauchte Kinder-, Jugend-, Damen- und Herrenräder, allesamt technisch in den Topzustand versetzt, frisch geölt und blitzblank gewienert, glänzten beim 1. Schrauber-Markt in Ettlingen am vergangenen Samstag vor der Schrauber-Werkstatt in der Septembersonne. Auch einige Modelle aus den 80-er und 90-er Jahren im angesagten Retro-Chic standen auf dem "Specht"-Gelände zum Verkauf. Mit den aufgearbeiteten Rädern statten die Schrauber normalerweise Geflüchtete und andere Bedürftige in Ettlingen aus. "Aber wir haben während der Pandemie mehr Spenden erhalten, als wir weitergeben konnten", erklärt Manfred Krause, Sprecher der Schrauber-Gruppe. "Um Platz im Lager zu schaffen, sind wir auf die Idee gekommen, einige Modelle zu verkaufen, die für unsere Kunden weniger geeignet waren."

Ihre Einnahmen vergrößerten die Schrauber noch durch eine Tombola, bei der attraktive Preise lockten. Ein 12-jähriger Steppke aus Ettlingen entpuppte sich als Glückspilz des Tages. Er zog fünf Lose und gewann damit nicht nur eine Luftpumpe, er konnte auch den Hauptpreis mit nach Hause nehmen: Ein nagelneues Jugendfahrrad! "Klasse, da haben Gewinner und Gewinn perfekt zueinander gepasst", freut sich Manfred Krause. Der Kleine zog später noch einmal ein Los und gewann aufs Neue: Diesmal ein Fahrradschloss.

Gut gelaunt klappte nach mehreren Stunden Arbeit auch Johannes Kloppenborg, Sprecher des ADFC Ettlingen, seinen Stand wieder zusammen - in der Tasche etliche Anträge auf Mitgliedschaft im ADFC. Gemeinsam mit den ADFC-Aktiven Andreas Tautz und Wolfgang Neubauer hatte Kloppenborg Radfahrenden in Ettlingen angeboten, ihr Rad codieren zu lassen. Mit der Prägung im Rahmen kann die Polizei Fahrräder nach einem Diebstahl sofort dem rechtmäßigen Besitzer zuordnen. "Das kam so gut an, dass wir kaum eine Minute ohne Beschäftigung waren", lautet das Resümee von Johannes Kloppenborg. Wegen des großen Zuspruchs will der ADFC Ettlingen die Codierung künftig öfter ermöglichen. Der nächste Termin wird wahrscheinlich der 30. Oktober sein, dann voraussichtlich in der Ettlinger Altstadt. Näheres erfahren Interessierte rechtzeitig im Internet unter ettlingen.adfc.de.

So konnten am Ende der Veranstaltung alle rundum zufrieden sein – zum Beispiel auch Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold. Er besuchte den Markt mit seinen drei Söhnen und entdeckte für den ältesten ein passendes Schulfahrrad. Insgesamt rollten die Kundinnen und Kunden am Samstag rund 30 Fahrräder vom Hof des Jugendzentrums.

Die Erlöse aus dem Verkauf, aus zusätzlichen Spenden und aus der Tombola stockte das Schrauber-Team mit eigenen Mitteln auf 2000 Euro auf. Sie gehen jetzt an die gemeinnützige Initiative "Sea Watch". Seit 2015 rettet "Sea Watch" mit Schiffen und Flugzeugen Menschen, die auf der Flucht über das Mittelmeer in Seenot geraten. "Es gab auch andere gute Vorschläge, wen wir mit den Einnahmen begünstigen könnten", berichtet Manfred Krause. "Aber wir wollten gern den Bezug zu unserem Thema Asyl beibehalten."


https://ettlingen.adfc.de/neuigkeit/beim-1-schrauber-markt-haben-alle-gewonnen

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